Fasten ist kein Muss in der Rohernährung. Ich habe zwar meine Hunde schon immer regelmäßig fasten lassen, aber über die Jahre festgestellt, dass es Hunde gibt, die mit Fasten nicht gut zurechtkommen. Beim Fasten versucht man ein bißchen die Natur nachzuahmen; wilde Caniden erlegen nicht jeden Tag Beute und wenn sie Beute gemacht haben, fressen sie, soviel sie können. Theoretisch könnte man einen Hund auch nur alle drei Tage füttern, und zwar dann, soviel er fressen kann. Praktisch aber werden viele Hunde damit Probleme bekommen, denn wir praktizieren bei der Zucht keine natürliche Auslese nach dem Gesichtspunkt „nur die Stärksten überleben“, so dass unsere Hundepopulation mit erblichen Schwächen behaftet ist. Dieses betrifft auch die Verdauung, das Gebiss und den Körperbau. Zudem züchten wir Rassen, die körperlich so eingeschränkt sind (z.B. Basset Hounds), dass sie in der Natur niemals selbständig überleben könnten.
Ein weiterer Grund für Fasttage bzw. fleischlose Tage ist, dass durch das Fasten der Magen-Darmtrakt und die Verdauungsorgane entlastet werden und die faserstoffreichen pflanzlichen Mahlzeiten den Darm zusätzlich reinigen. Die meisten Hunde kommen gut zu Recht mit ein oder zwei Fasttagen alle 7-14 Tage – die meisten Hundebesitzer nicht. Sie ertragen den Anblick ihres hungrigen Lieblings einfach nicht. Fazit: Quälen Sie weder sich noch Ihren Hund, wenn Sie oder der Hund zu sehr leiden, füttern Sie zwei Tage fleischfrei. Wichtig ist, dass der Hund mindestens einen, besser zwei Tage in der Woche fleischfrei ernährt wird.
Mein Hund hat immer Hunger!
Die meisten Hunde haben immer Hunger, sie sind schließlich als Beutefresser genetisch darauf vorprogrammiert, große Mengen auf einmal zu fressen. Hunde unterscheiden sich genetisch kaum von Wölfen und viele Instinkte und Verhaltensweisen der Wölfe sind noch heute in unseren Haushunden zu sehen, unter anderem das fehlende Sättigungsgefühl. Mehr Futter zu wollen ist also normal und kein Zeichen, dass dem Hund was fehlt.