Salben selber machen
Folgend eine Anleitung für die Herstellung einer einfachen Kräutersalbe. In unserem Beispiel machen wir eine Vogelmierensalbe. Die Vogelmierensalbe hat eine kühlende Wirkung und eignet sich als milde Zugsalbe. Vogelmiere als Einzelkraut in einer Salbe ist bei Ekzemen, Hot Spots, Abzessen und Juckreiz hilfreich.
Es ist erstaunlich einfach eine hochwertige Salbe selbst herzustellen.
Sie brauchen: Olivenöl, Bienenwachs,
ein bis zwei Handvoll von Ihrem Heilkraut,
ein 200–500 g Gläschen und einige kleine Dosen oder Gläschen mit Deckel für die fertige Salbe.
Zuerst sammelt man eine kleine Menge von dem Heilkraut, in unserem Beispiel Vogelmiere.
Als nächstes hackt man das Kraut klein und füllt damit ein Gläschen etwa ¾ voll.
Anschließend füllt man das Gläschen randvoll
mit dem Olivenöl.
Sollten Sie das Kräuteröl durch Erhitzen schneller zubereiten wollen, so lassen Sie etwa 1 cm frei bis zum Rand des Gläschens, da das Öl beim Erhitzen sonst überläuft. Am Besten eignet sich Olivenöl für die Salbenherstellung, da es nicht schnell ranzig wird.
Als Nächstes müssen die Heilkräuter ihre Wirkstoffe in das Öl übergeben. Dies erreicht man durch Hitze. Entweder man setzt das Gläschen für 2-3 Wochen an einen sonnigen, warmen Ort oder man erhitzt es (ohne Deckel!) für einige Stunden im Backofen bei 100° C. Eine weitere Möglichkeit ist das Kräuteröl einige Stunden in einem Wasserbad zu erhitzen. Wichtig! Nicht kochen lassen. Anschließend wird das Kräuteröl durch ein Tuch ausgepresst und das Basisöl ist fertig.
Bevor Sie jetzt mit der eigentlichen Herstellung der Salbe beginnen, legen Sie einen kleinen Teller in das Gefrierfach, um später die Konsistenz der Salbe zu testen.
Jetzt wird das Öl mit Hilfe eines Konsistenzgebers – in diesem Fall Bienenwachs – zu einer Salbe gerührt. Dazu erhitzen Sie das Öl zusammen mit dem Bienenwachs in einem Wasserbad, bis das Bienenwachs komplett in dem Öl aufgelöst ist.
Um die Konsistenz zu testen, tropfen Sie etwas Öl auf den kalten Teller. Nach wenigen Sekunden erhärtet das Öl-Bienenwachs-Gemisch auf dem kalten Teller und Sie können prüfen, ob die Salbe die gewünschte Konsistenz hat. Ist sie zu weich, geben Sie noch etwas Bienenwachs dazu, ist sie zu hart, etwas Öl. Um die Salbe haltbarer zu machen können Sie Vitamin E hinzufügen.
Die Mengen an Bienenwachs und Vit. E, die Sie pro ml Öl benötigen, entnehmen Sie folgender Tabelle:
Bienenwachs |
Öl/Fette |
Vitamin E |
Öl/Salbe |
12 g |
100 ml |
3,5 ml |
100 ml |
24 g |
200 ml |
7 ml |
200 ml |
36 g |
300 ml |
10,5 ml |
300 ml |
48 g |
400 ml |
14 ml |
400 ml |
60 g |
500 ml |
17,5 ml |
500 ml |
Sind Sie mit der Konsistenz Ihrer Salbe zufrieden, ist es Zeit die noch flüssige Salbe in kleine Töpfchen abzufüllen. Füllen Sie die Töpfchen möglichst randvoll, damit die Salbe durch Luftausschluss länger haltbar ist. Zunächst hat die Salbe ein dunklere Farbe, wird aber beim Abkühlen zunehmend heller.
Lassen Sie die Töpfchen offen stehen, bis sie vollständig abgekühlt sind, Deckel drauf, beschriften und fertig.
Gratuliere! Sie haben Ihre eigene Kräutersalbe gemacht.
Wichtig! Beschriften Sie immer Ihre Salben sofort. Ich spreche aus Erfahrung – später weiß man vielleicht nicht mehr genau welche Zutaten die Salbe hatte oder wann genau sie hergestellt wurde.
Folgende Infos sollten drauf stehen: welche Öle, welche Pflanze und Pflanzenteile (z. B. Blatt, Wurzel oder Blüte), welche Konsistenzgeber (z. B. Bienenwachs) , welche Konservierungs-stoffe (z. B. Vitamin E) und das Herstellungsdatum. Schreiben Sie sich auch immer Ihre Rezepte auf, so können Sie besonders gelungene Salben zukünftig immer wieder herstellen.
Viel Vergnügen beim Salbenherstellen!